aus: Nicht immer geht der Abend dunkel aus
aus: Das Buch vom Stellmacher
aus: Staub. Sätzlinge
aus: Meinetwegen, sagte der Stellmacher
aus: Das Herz der Flöhe
aus: Bogotá - und wenn die Dinge Leben hätten
aus: Zeitschrift "Plateau" (7 Gedichte, Februar 2013)

 

 

 

Dass wir denken, zeigt, dass wir beschränkt sind.

 

Allwissenheit zerstört den Genuss.

 

Das Unendliche ist nicht zu verteidigen.

 

Der ausgestreckte Zeigefinger des Moralapostels
pfählt den, der sich quer legt.

 

Den Sinn des Lebens nicht ergründen können.
Den Unsinn des Lebens ertragen müssen.

 

Der Quertreiber staut den Fluss.
Und hebt dessen Niveau.

 

"Ich gehe sicherer in der eigenen Dunkelheit
als im Licht eines anderen",
sagte der Mystiker zum Aufklärer.

 

Der Hunger nach Sinn nährt die Rätsel.

 

Was langsam wächst, macht wenig Lärm.

 

Der erhobene Zeigefinger wird zum gekrümmten,
wenn eine Pistole in der Nähe liegt.

 

Man nimmt wahr - und gibt falsch zurück.
Das alte Dilemma der Wahrnehmung.
Die ewige Quelle der Erzählung.

 

Wenn man die Wahrheit nicht zuvor gesehen hat,
ist es schwer, sie zu suchen.

 

"Gehirnzellen!", sagte er. "Also: keine Gedankenfreiheit!"